Fehlersuche im Netzwerk
Wer kennt es nicht? Plötzlich ist die Internetverbindung weg oder der Datenaustausch zwischen Geräten geht auf einmal nur noch schleppend voran. Vielleicht ist die Netzwerkgeschwindigkeit aus unerfindlichen Gründen auch nicht so gut wie erwartet. Probleme mit Netzwerken kommen nicht selten vor. Die Suche nach dem Fehler stellt sich dann oft als sehr umfangreich und zeitaufwändig heraus. Neben falschen Konfigurationen der Netzwerkgeräte oder einer Störung von Seiten des ISP, ist die häufigste Ursache ein defektes oder falsch gepatchtes Kabel.
Mögliche Ursachen
Trotz des einfachen Aufbaus eines Netzwerkkabels, gibt es dennoch genug Faktoren, die die Übertragungsqualität beeinträchtigen können. Dazu gehören beispielsweise:
- Falsche Pinbelegung an einem der beiden Stecker
- Elektrische Felder durch Stromleitungen
- Übersprechen der Adern durch ein
Split Pair
- Beschädigung durch mechanische Belastung
In aller Regel können fehlerhafte Pinbelegungen bei handelsüblichen Netzwerkkabeln ausgeschlossen werden. Je nach Verbindung – z.B. zwischen PC und Router oder zwischen zwei Switches, sollte aber darauf geachtet werden, dass überhaupt das richtige Kabel eingesetzt wird. Dabei muss man grundsätzlich zwischen zwei Arten unterscheiden: Eine Straight-Through Variante und Crossover. Letztendlich unterscheiden Sie sich darin, dass die Pin-Belegungen der Stecker entweder gleich sind (Straight-Through) oder die Pins zum Senden und Empfangen am einen Ende, auf der anderen Seite vertauscht sind (Crossover). Durch ein Crossover-Kabel wird es ermöglicht zwei Geräte mit gleichem MDI-Anschluss zu verbinden. Für eine Verbindung zwischen Switch und PC oder zwischen Switch und Router wird beispielsweise ein Straight-Through Kabel verwendet, da die Anschlüsse der Geräte zur selben MDI-Klasse gehören. Eine Verbindung zwischen zwei Switches oder PCs ist nur mit einem Crossover-Kabel möglich.
Falls beide Netzwerkstecker eines Kabels selbst gepatcht wurde, sollte nicht nur darauf geachtet werden, dass die Adern auf beiden Seiten in den korrekten Pins enden, sondern auch, dass keine sogenannten Split Pairs
entstehen. Das ist der Fall, wenn die Adern nicht paarweise auf die Pins 1+2, 3+6, 4+5 und 7+8 aufgelegt werden. Ein Adernpaar sollte dabei immer an das entsprechende Pin-Paar angeschlossen werden. Wird das nicht beachtet, kommt es zwischen den Adern zu Interferenzen. Das Kabel ist zwar funktionsfähig, erzeugt jedoch bei hohen Frequenzen - wie z.B. bei einer Gigabit Ethernet Verbindung – zunehmend Fehler, die die Übertragungsgeschwindigkeit mindern.
Klassische Methode
Um die Suche nach dem Fehler zu erleichtern, sollte auf ein dediziertes Messgerät zurückgegriffen werden. Die meisten Modelle sind in der Lage, ein Kabel auf Kontinuität zu testen und die Belegung der Pins an den Steckern zu prüfen. Dazu gibt es zwei Einheiten: Die Haupteinheit als Sender wird an dem einen Ende angeschlossen und der Empfänger am anderen Ende des Kabels. Mithilfe der Haupteinheit wird durch die einzelnen Pins nacheinander ein Testsignal geschickt, das am anderen Ende empfangen wird und die Belegung an den Sender zurückgibt. Sichtbar wird dies durch LEDs, die den einzelnen Pins zugeordnet sind. Bleibt eine LED aus oder leuchtet LED für Pin 4 auf, obwohl vorher Pin 2 angesprochen wurde, weist dies auf einen Defekt bzw. eine fehlerhafte Pin-Belegung hin. Manche Netzwerkprobleme können nicht mit einer einfachen Durchgangsprüfung erkannt werden. Dafür ist eine tiefergehende Analyse, auch Zertifizierung genannt, notwendig.
Zertifizierung
Im Gegensatz zur einfachen Messung kann mittels Zertifizierung eine Reihe weiterer Ursachen erkannt werden. Dazu gehören:
- Wiremapping zur Bestimmung von offenen, kurzgeschlossenen, überkreuzten Adern
- M-S und M-R Methoden zum Testen der Kontinuität
- Test auf Übersprechen durch Split Pair
- Kabellängen Messung zur Bestimmung der Dämpfung oder Position eines Schadens
- Ping zur Messung der Übertragungsgeschwindigkeit
- Kabeltracing
Unsere Leistungen
- Messung verschiedener Kabeltypen (Netzwerk-, Telefon-, Coaxialkabel)
- Erkennung von fehlerhaften Steckern
- Bestimmung defekter Kabel sowie den geschätzten Ort der Beschädigung
- Identifizierung unbekannter Kabel am Netzwerkgerät
- Geschwindigkeitsmessung des Netzwerks